FRIDTJOF-NANSEN-REALSCHULE CASTROP-RAUXEL

 

 

Letzte Aktualisierung: 12. Januar 2015
FNR-Schülerbefragung

Zufriedenheit als Schüler/in der FNR / Ergebnisse / Zusammenfassung

 

Die Schülerschaft der FNR besteht laut Befragung vom 17.09.2007 zu 52% aus Mädchen und zu 48 % aus Jungen; 12% haben eine nichtdeutsche Staatsangehörigkeit. 

Die Schüler/innen besuchen ihre Schule überwiegend auf die Empfehlung ihrer Grundschullehrer/innen hin, aufgrund der Entscheidung ihrer Eltern oder weil sie selbst unbedingt auf diese Schule gehen wollten. 

Ihre eigenen Schulleistungen schätzen sie als ausgesprochen gut ein: 88% ihrer Nennungen entfallen auf die Noten 3, 2 und 1, lediglich 12 % der Nennungen betreffen die Noten 4, 5 und 6. 

Dagegen beurteilen sie ihre eigene Lernfreude deutlich zurückhaltender: Ein Drittel lernt ungern bzw. sehr ungern, die meisten ordnen sich in der Mitte als "lernunauffällig" ein, nur ein knappes Viertel bekennt sich zur Lernfreude. 

Ein Viertel gibt an, im Unterricht größere bzw. massive Konzentrationsprobleme zu haben.

Belege zum ersten Teil

 

Mit ihrem Schulgelände sind die Schüler/innen insgesamt überwiegend zufrieden, die jüngeren eher zufrieden, die älteren eher unzufrieden. Diese Verteilung lässt sich fast unverändert auf die Zufriedenheit mit dem Angebot am Schulkiosk übertragen, es erhält durchschnittlich die Note 2,6.

Die Organisation an ihrer Schule bewerten sie durchschnittlich mit der Note 2,7. Knapp zwei Drittel der Schüler/innen verneinen die Frage, ob sie sich an der Schule schon einmal unsicher gefühlt haben, das bedeutet aber auch ein Ja bei 36% der Befragten! 

Belege zum zweiten Teil

 

88% der Befragten geben an, von ihren Lehrern überwiegend bzw. sehr gerecht in ihren Leistungen beurteilt zu werden. Auch in ihrem Verhalten fühlen sie sich zu 86% ganz überwiegend fair beurteilt.

Besteht ein Konflikt mit einem/einer Lehrer/in, so kann dieser überwiegend im direkten Gespräch gelöst werden. 

Ihren Lehrerinnen und Lehrern attestieren sie große (44%) bzw. sehr große (16%) Hilfsbereitschaft, wenn ein/e Schüler/in im Unterricht nicht klarkommt; nur 9% geben an, dass sie kaum oder gar keine Hilfe bekommen. 

Über die Eigenschaften eines/einer guten Lehrers/Lehrerin haben sie recht klare Vorstellungen: Er/Sie sollte v.a. gerecht sein, gut erklären können, bei Bedarf helfen und Humor besitzen.

Belege zum dritten Teil

 

Dass auf die an der FNR angestrebten Ziele und Werte (Fachwissen, Disziplin, vernünftiger Umgang miteinander, Allgemeinwissen, Fähigkeit zur Zusammenarbeit, Höflichkeit und Umgangsformen sowie Toleranz) viel Wert gelegt wird, geben sie in großer Übereinstimmung an, allerdings kommt auch der Wunsch nach mehr künstlerisch-handwerklicher Arbeit zum Ausdruck.

Belege zum vierten Teil

 

Unsere Schüler/innen unterscheiden offensichtlich zwischen zwei Arten von Unterricht: Als Unterrichtsformen für den "normalen Unterricht" wünschen sie sich insgesamt meistens Gruppenarbeit, dass der Lehrer den Stoff erklärt, und Partnerarbeit. Allerdings zeigen sich bei gleichzeitiger Berücksichtigung des Jahrgangs und der eigenen Lernfreude große Differenzen zum Gesamtergebnis. Dagegen wünschen sie sich für den auf eine Leistungsüberprüfung vorbereitenden Unterricht mit großem Abstand vor allen anderen Möglichkeiten, dass der Lehrer ihnen den Stoff erklärt. 

Ihren Unterricht beurteilen sie insgesamt überwiegend als abwechslungsreich, die jüngeren Jahrgänge deutlich stärker, während die höheren Abwechslung mehrheitlich vermissen.

Belege zu fünften Teil

 

Über die Bedeutung der einzelnen Fächer gibt es ebenfalls sehr klare Vorstellungen: Die drei für die Zukunft wichtigsten Fächer sind Mathematik, Englisch, Deutsch; das am besten unterrichtete Fach ist Englisch, hier lernt man auch am meisten; interessantestes Fach ist Sport, gefolgt von Biologie, Mathematik und Englisch; am meisten Zusammenarbeit gibt es in Sport, Deutsch und Mathematik; mehr Unterricht wird mit weitem Abstand v.a. im Fach Sport gewünscht.

Die meisten Schüler/innen sehen insgesamt das Methodentraining als genauso wichtig an wie den Unterricht in den Fächern, allerdings sehen die drei oberen Jahrgänge das Methodentraining überwiegend als unwichtiger an.

Belege zum sechsten Teil

 

Insgesamt verneinen 88% unserer Schüler/innen die Frage, ob sie manchmal Angst vor anderen Mitschülern haben, allerdings bejahen die Schüler/innen anderer Nationalität diese Frage deutlich häufiger.

7% unserer Schüler/innen sind überzeugt, dass es an der FNR viel Ausländerfeindlichkeit gebe, weitere 24% tendieren zu dieser Ansicht. 

62% der Befragten beurteilen ihre Klassengemeinschaft als gut bzw. eher gut, allerdings fühlt sich jeder Fünfte in seiner Klasse oft ausgegrenzt. 

Bemängelt wird auch die Brutalität mancher Mitschüler, gut ein Drittel der Befragten beklagt sich hierüber. Fast alle haben an der FNR neue Freunde gefunden, allerdings hat über die Hälfte schon oft Formen von Mobbing beobachtet. 

Konflikte mit Mitschülern können ganz überwiegend zeitnah geklärt werden. 

Belege zum siebten Teil

 

Auf die Gefühle gegenüber ihrer Schule angesprochen, geben die Schüler/innen an: Die FNR ist eher laut als leise, eher spannend als langweilig (mit großen Differenzen bei Berücksichtigung von Jahrgang und Lernfreude), eher leicht als schwer, eher ordentlich als chaotisch und deutlich eher fröhlich als traurig.

85% der Schüler/innen fühlen sich an der FNR wohl.

Belege zum achten Teil

 

Die Betrachtung der Ergebnisse in den acht Befragungsbereichen, insbesondere der Grafiken, die teilweise stark vom Gesamtergebnis abweichende Kopplungen mit anderen Merkmalen, z.B. Geschlecht, Jahrgang, Nationalität, individuelle Lernfreude, zeigen, ermöglicht präzisere Rückschlüsse auf bestimmte Zusammenhänge und mögliche Schlussfolgerungen, als es diese Zusammenfassung darstellen kann.

 

Insgesamt werden bei eingehenderer Betrachtung der Ergebnisse Ansätze zu einer Bewertung deutlich: 

  1. Zahlreiche Ergebnisse können als (teils sehr) erfreulich bezeichnet werden. Besonders die Zufriedenheit mit der Organisation der Schule, der Arbeit der Lehrer/innen, der Gerechtigkeit der Beurteilungen usw. ist hoch. Die Tatsache, dass bei den frei formulierten Wünschen praktisch keinerlei massive Kritik geäußert wurde, deutet ebenfalls auf eine hohe Grundzufriedenheit bei den Befragten hin.

  2. Zu relativieren ist diese die Gesamtheit der jeweiligen Ergebnisse betreffende Aussage bei Betrachtung der teils großen Unterschiede der Bewertungen in den verschiedenen Jahrgängen und Nationalitäten sowie den unterschiedlichen Lernfreude-Typen. Hier zeigt sich z.T. ein sehr deutliches Zufriedenheitsgefälle, v.a. bei den weniger Lernfreudigen und den oberen Jahrgängen. Die isolierte Betrachtung der Jahrgänge 5, 6 und 7 ergibt durchweg ein viel positiveres Bild, die der Jahrgänge 8, 9 und 10 eine teils wesentlich negativere Bewertung im Vergleich zur Gesamtheit.

  3. Während die befragten Schüler/innen ihre Schule und die hier geleistete Arbeit überwiegend positiv beurteilen, betrachten sie ihre eigene Gruppe, also das Verhalten ihrer Mitschüler/innen - bei großen Unterschieden zwischen den Jahrgängen - deutlich kritischer: Die größten Probleme haben unsere Schüler/innen mit bzw. innerhalb ihrer eigenen Gruppe. So zeigen die Aussagen über Mobbing, Ausgrenzung innerhalb der Klasse und auch Ausländerfeindlichkeit ernste Probleme in einem ernstzunehmenden Umfang auf.

  4. Einige Ergebnisse zeigen teils sehr deutliche Unterschiede bzgl. der Wünsche und Erwartungen der Schüler/innen auf. So äußern z.B. Schüler/innen, die sich selbst als besonders lernfreudig einschätzen, stark abweichende den Unterricht betreffende Wünsche bzw. Erwartungen und urteilen über manche Sachverhalte und Einrichtungen völlig anders als die Restgruppe, in der Regel viel positiver. Wer sich selbst als lernfreudiger und leistungsstärker einschätzt, beurteilt die Bemühungen der anderen, die schulischen Einrichtungen und die sozialen Kontakte in seiner Umgebung positiver - und umgekehrt.

Wir wünschen uns, dass die Ergebnisse unserer Befragung und unsere Bewertungsansätze in den schulischen Gruppen und Gremien diskutiert werden und unsere Arbeit zur Entscheidungsfindung beiträgt, um Verbesserungen dort zu erreichen, wo sie notwendig sind.

 

Kurs 10 Sozialwissenschaften + Jan Dirk Rowold, Kursleiter 10sw

Castrop-Rauxel, den 27.10.2007

 
 

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