Wie verbessere ich den Empfang meines D-Netz Mobiltelefones
z.B. im Ferienhaus ?
Da diese Frage häufig gestellt wird, versuche ich hier, kurz und verständlich darauf eingehen,
ohne zu technisch zu werden:
Zuersteinmal:
Bei GSM handelt es sich um kontrollierte Verbindungen (im Gegensatz zu z.B.
CB-Funk), deshalb bringt es in den allermeisten Fällen nichts, sich nur ein Gerät mit
mehr Sendeleistung (Porty) zu kaufen. Die Sendeleistung des Mobiltelefones (MS) wird
nämlich von der Basis-Station (BS) bestimmt. Und in Deutschland z.B. wird die maximale
Sendeleistung für MS in den meisten BS auf 2 bis 5 Watt begrenzt. Ein 8 Watt-Gerät
(z.B. ein AEG-Porty) lohnt sich - wenn es nicht eh' schon vorhanden ist - IMHO nur dann,
wenn selbst eine Zusatzantenne nicht das Optimum bringt, da diese Geräte bessere
Endstufen besitzen und somit die Leistung besser an die Antenne bringen.
(Oftmals bringen "Hendies" nämlich noch nicht einmal die vermuteten 2 Watt).
Mehr hat man da von einer besseren Antenne oder einer Kombination aus beidem !
Zur Empfangsverbesserung:
Nichts bringt besseren Empfang als eine gute Antenne. Dafür gibt's mehrere Möglichkeiten:
Man nehme ein ca. 0.5-1 qm großes Blech (z.B. eine Herdplatte oder eine Motorhaube), bohre
in die Mitte ein Loch und setze einen Fuß für eine handelsübliche Auto-Mobilfunkantenne ein,
z.B. einen Allgon-Fuß Base-1123 für M6-Aufschraubantennen. Auf den Fuß kann man dann
entsprechende handelsübliche Fahrzeug-Stabantennen (Strahler) aufsetzen, z.B. mit 3 oder 6 dB
Gewinn. Dieses Blech kann man dann z.B. auf ein Flachdach legen.
Alternativ gibt es (z.B. von Allgon) einen Mast-Fuß mit entsprechenden Masse-Auslegern,
einen sog. "Groundplane"-Antennenfuß.
Es handelt sich hierbei um Rundstrahlantennen, es wird also keine Richtung beim Empfang
bevorzugt. Dies ist wegen der Auswahlmöglichkeiten bei den empfangenen BS vorzuziehen,
wenn die Empfangsstärke damit ausreichend ist.
Vorteil dieser Lösungen: günstig und universell.
Eine andere Alternative wäre eine sogenannte YAGI-Antenne. Hierbei handelt es sich um eine
Mastantenne (Kosten ca. 80,- bis 150,- DM), welche den hierzulande üblichen TV-Antennen
ähnlich sieht. Sie wird, wie der Name schon sagt, an einem Mast befestigt und auf den
Standort der BS ausgerichtet.
YAGI-Antennen empfangen nur in einer sehr schmalen Keule, die dem Bereich entspricht, auf
welchen sie gerichtet werden. Dadurch erreichen sie einen Gewinn beim Empfang, welcher je
nach Größe der Antenne üblicherweise zwischen 9 und 15 dB liegt.
Erfahrungsbericht von Ralph A. Schmid (dg5mec@gmx.net) zu einer YAGI-Antenne.
Alternativ gibt es auch sog. "PLANAR"-Antennen. Diese sehen ungefähr so aus wie geschlossene
Satelliten-Schüsseln. Sie erfüllen den gleichen Zweck bei anderer Bauweise, sind aber IMO
schwieriger zu bekommen. Wichtig ist bei beiden Antennentypen die Angabe des
Antennengewinns in dB (und natürlich die Angabe GSM-900 oder GSM-1800) !
Vorteil dieser Lösung: bestmöglich erzielbarer Empfang.
Konstruktionsbedingter Nachteil: es steht keine Alternativ-BS zur Verfügung, da es sich im
Prinzip um Richtfunkantennen handelt.
Alle diese Antennen werden idealerweise wie folgt angeschlossen:
Als Kabel verwendet man mindestens RG 58 (ca. 5 mm dick), keinesfalls das dünnere
RG 174! Auf Maß kaufen, eher etwas zu viel als zu wenig (also nicht zusammenstückeln).
Passende Stecker ancrimpen (=Quetschverbindung) und ggf. mit Schrumpfschlauch überziehen.
So wenig Steckadapter wie möglich verwenden, jeder Adapter verschlechtert den Empfang,
da Übergangswiderstände Signalverlust bedeuten !!
Ich habe übrigens Allgon hier nur als Beispiel genommen, weil diese eine große Auswahl an
Antennen im Programm haben, dadurch universell sind und Erstausrüster einiger schwedischer
Autohersteller sind. Außerdem liegt der Katalog vor meiner Nase ;-)
Es gibt sicherlich noch andere Hersteller, aber da möge sich bitte jeder selbst informieren
(z.B. auf meiner GSM-Link-Seite). Anfragen diesbezüglich werden von mir ignoriert !
TIP:
Anbieter von YAGI-Antennen für den benötigten Frequenzbereich findet man z.B. auch
in einschlägigen Funkamateur-Zeitschriften, sowohl professionell als auch in Form von
Funkamateuren, welche derartige Antennen quasi als Hobby bauen.
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© by Dirk Salva