Kleiner unrepräsentativer Maschinenvergleich
An dieser Stelle möchte ich einmal meine Erfahrungen im Vergleich
mit drei verschiedenen leichten Akkuschraubern darstellen. Es handelt
sich um den Zweigang-Akkuschrauber DeWALT DW926 (baugleich mit
Elu BSA34), den Knickstabschrauber DeWALT DW920 und den
Metabo PowerGrip.
Genau genommen kann ich hier allerdings nur den direkten Vergleich der
beiden DeWALT-Geräte schildern. Den Metabo PowerGrip habe ich
ausgiebig auf der diesjährigen DIY-TEC in Köln getestet.

DW926K.JPG DW920K.JPG PGK.JPG
DW926, DW920 und PowerGrip im Bild.

Ausstattung

Stellen wir die Geräte erst einmal kurz vor:

Der DeWALT DW926 ist ein klassischer Zweigang-Akkuschrauber mit
Pistolengriff. Er wird mit einem 9,6V-Akku betrieben, hat zwei Gänge
und eine fünfzehnstufige Drehmomentkupplung mit zusätzlicher Bohrstufe.
Als Bohrfutter kommt ein schlüsselloses Schnellspannfutter zum Tragen.
Die Drehzahl wird mittels "Gasgebegriff" im ersten Gang von 0-300,
im zweiten Gang von 0-1100 U/min geregelt. Zum besseren Vergleich wird
hier nur der erste Gang berücksichtigt.
Lieferumfang: Koffer, Schrauber, zwei NiCd-Akkus, 1-Std.-Lader

Der DeWALT DW920 ist ein Stabschrauber mit Knickschaft, welchen man
in zwei Positionen (gerade / geknickt) benutzen kann. Er wird mit einem
7,2V-Akku betrieben und hat nur einen Gang, dazu auch hier eine fünf-
zehnstufige Drehmomentkupplung mit zusätzlicher Bohrstufe. Der Schrauber
hat eine automatische Spindelarretierung, so daß er im Notfall z.B. auch
als normaler Schraubendreher verwendet werden kann. Als Futter wird eine
genormte 6,35mm Bit-Aufnahme verwendet. Standard-25mm-Bit verschwinden
allerdings (durchaus normgerecht) sehr tief in dieser Aufnahme, so daß
die Verwendung eines zusätzlichen Magnetbithalters empfehlenswert ist.
Mit dem Gasgebegriff kann die Drehzahl von 0-500 U/min geregelt werden.
Lieferumfang: Koffer, Schrauber, ein NiCd-Akku, 1-Std.-Lader

Der Metabo PowerGrip ist kaum zu beschreiben. Er sieht eher bananen-
förmig aus, wird mit einem 4,8V-Akku betrieben und hat nur einen Gang.
Er hat eine mehrstufige Drehmomentkupplung mit zusätzlicher Bohrstufe,
eine automatische Spindelarretierung und ebenfalls eine 6,35mm Bit-
Direktaufnahme. Als Schalter kommt ein Wippschalter ohne Gasgebefunktion
zum Einsatz, deshalb liegt die Leerlaufdrehzahl fest bei 230 U/min.
Lieferumfang: Koffer, Schrauber, zwei NiCd-Akkus, 3-Std.-Lader

Ach ja: Rechts-/Linkslauf haben alle Geräte. Die DeWALT-Akkus lassen
sich in jedem DeWALT bzw. Elu-Lader laden, fuer die PowerGrip-Akkus
benötigt man einen (zusätzlichen) Adapter für die üblichen Metabo-Lader.

. DW 926 DW 920 PowerGrip
Aufnahme Bohrfutter 1-10mm 6,35mm Bit-Direkt 6,35mm Bit-Direkt
Akku (alle NiCd) 9,6 V / 1,3 Ah 7,2 V / 1,3 Ah 4,8 V / 1,25 Ah
Abgabeleistung 175 W 125 W k.A.
Leerlaufdrehzahl 0-300 / 0-1100 U/min 0-500 U/min 230 U/min
max. Drehmoment 19 Nm 10 Nm 5 Nm
Gewicht 1,5 kg 1,0 kg 0,6 kg


Bedienung

DW926K-K.JPG Der DeWALT DW926 läßt sich wie alle anderen Akkuschrauber
bedienen (und hat auch die entsprechenden Ausmaße).
Er hat einen T-Griff, die Drehrichtungsumschaltung läßt sich gut
bedienen, auch die Gangschaltung ist präzise. Einzig das zweihändig zu
bedienende Schnellspannbohrfutter finde ich etwas arg fummelig.

DW920K-K.JPG Der DeWALT DW920 kommt da schon völlig anders daher:
er baut sehr schmal, was ihn für Eckverschraubungen prädestiniert
(Eckmaß nur ca. 2cm). Man kann ihn sowohl gestreckt als auch um ca.
120 Grad geknickt verwenden. Durch seine schlanke Bauform liegt er sehr
anschmiegsam in der Hand und läßt sich sehr feinfühlig bedienen.

PGK-K.JPG Der Metabo PowerGrip gefiel mir da vom handling her schon wesentlich
schlechter: durch seine Bauform wirkt er etwas wulstig in der Hand,
ebenso fehlt mir die essentielle Gasgebe-Funktion. Auch ist es mir öfter
passiert, daß ich mit meinen Fingern beim Benutzen die Auslösetasten
des Akkupacks betätigt habe, so daß selbiger mir dann beinahe aus der
Hand gefallen ist. Hier sollte man unbedingt nachbessern, was aber
aufgrund des Designs wohl schwierig werden wird. Ebenso fand ich den
Betätigungsschalter sehr unhandlich und noch dazu in der Richtung
unlogisch verbaut.

Ich habe mit beiden DeWALT-Geräten mal diverse Schnellbauschrauben in
Hartholz eingeschraubt. Signifikante Unterschiede waren nicht festzu-
stellen. Der DW920 ist trotz der geringeren Abgabeleistung genauso wie
der DW926 in der Lage, Schrauben bis zum Maß 5x60 einzuschrauben
(größere waren grad' nicht da), wobei man allerdings zugeben muß, daß
der DW920 nicht ganz in der Lage war, die 5x60 Schraube bündig
einzudrehen (so ca. 5mm fehlten noch).
Die Drehmomentstufen schalten bei vergleichbaren Kräften ab (was in
diesem Fall bedeutet, daß die Schrauben vergleichbar weit eingedreht
wurden bis zur Auslösung).
Ein diesbezüglicher Vergleich mit dem PowerGrip ist leider nicht
möglich und wäre an dieser Stelle auch unfair, da er zum unmittelbaren
Vergleich nicht zur Verfügung stand. Allerdings spielt er m.E. nach
auch eine Klasse tiefer, da er wesentlich weniger Kraft hat und auch
leider nur eine Geschwindigkeit kennt.
Ein prinzipbedingter Nachteil der beiden Schrauber DW920 und PowerGrip
soll an dieser Stelle auch nicht verschwiegen werden:
Durch die Bit-Direktaufnahme kann man die Geräte nur eingeschränkt zum
Bohren verwenden: entweder werden spezielle Bohrer mit Sechkant-Bit-
schaft verwendet, oder man kauft sich im Zubehörhandel ein kleines
Bohrfutter mit Sechskant-Schaft (z.B. von Wolfcraft).


Fazit

Jemandem, der schon einen guten Akkuschrauber besitzt und jetzt noch
ein kleines Zweitgerät für Schraubarbeiten der leichten und mittleren
Fraktion sucht, würde ich in jedem Fall empfehlen, sich den DW920 an-
zusehen. Seine Handlichkeit und große Kraft macht ihn zu einem unver-
gleichlichen Werkzeug der Spitzenklasse, welches ich nicht mehr missen
möchte. Einzig der fehlende zweite Akku im Lieferumfang trübt die
Freude ein wenig.


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© by Dirk Salva