4. Holzschutzmittel (HSM)
4.3: Fungizide (Teil 4): Benzimidazole
4.3.4.1 Anmerkungen:
Hauptvertreter ist das Carbendazim, das direkt als Wirkstoff im
Holzschutz eingesetzt wird, aber auch als Metabolit anderer Wirkstoffe
(Benzomyl, Thiophanat-methyl) entsteht.
R = - NH - COOCH3
Carbendazim (BCM, MBC)
(Benzimidazol-2-carbamidsäure-methylester)
R= -5-n-C4H9 - BCM
Parbendazol
(5-Butyl-2-benzimidazol-carbaminsäuremethylester)
Thiabendazol
[2-(4'-Thiazolyl)benzimidazol]
Fuberidazol
[2-(2' -Furyl-)benzimidazol]
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Wirkstoff LD(50) NOEL ADI
[mg/kg] [mg/kg KG] [mg/kg KG/d]
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Carbendazim 15000 -- --
Parbendazol 70 -- --
Thiabendazol 3100 10 (Ratte) 0,01
20 (Hund)
3 (Mensch)
Fuberidazol 1100 -- --
Benzomyl >10000 2500 (Ratte) --
500 (Hund)
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Parbendazol wird wie das bekannte
Thiabendazol als Nacherntebehandlungsmittel und als Anthelmintikum
(Antiwurmmittel) verwendet.
Furberidazol dient zur Herstellung quecksilberfreier Saatgutbeizmittel.
Carbendazim wird speziell gegen Bläuepilz eingesetzt; über
den tatsächlichen Einsatz in lösemittelhaltigen Präparaten
liegen sehr spärliche Angaben vor.
4.3.4.2.2 Handelsnamen
Sadolion 78
Sadolsol Jägerzaunschutz
Sadotopp seidenglänzend
4.3.4.2.3 Toxikologie:
Wahrscheinlich für Menschen ungiftig, dennoch ergeben sich rückstandstoxikologische
Probleme wegen der genetischen Aktivität dieser Wirkstoffe.
Befunde zu chronischer Toxizität haben in verschiedenen Ländern
zu einer Anwendungseinschränkung geführt. Diese Befunde
sind in Zsh. mit der relativ hohen Persistenz des BCM in verschiedenen
Teilen der Umwelt zu sehen.So beträgt die Halbwertszeit im Boden
in Abhängigkeit von der Art des Bodens 3 bis 12 Monate. Damit besteht
die Möglichkeiit, daß Wirkstoffrückstände auf
Nachfolgekulturen übergehen.
Es liegen keine Angaben vor
Es liegen keine Angaben vor
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Carbendazim:
MAK nicht festgelegt
MIK 0,020 mg/cbm Raumluft
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- Nicht zur Anwendung im Spritz oder Sprühverfahren, ausgenommen
in stationären abgeschirmten Anlagen.
- Nicht zur großflächigen Anwendung in Daueraufenthaltsräumen
ooder Räumen zum Lagern von Lebensmitteln oder Futtermitteln.
- Nicht zur Anwendung bei Holz, daß in direkten
Kontakt mit Lebens- oder Futtermitteln kommen kann.
[9] M. Daunderer: Umweltgifte; Kompendium der klinischen Toxikologie;
Teil 3, Band 13. ecomed Verlagsgesellschaft, München 1990
[12] R. Machholz, H.J. Lewerenz (Hrsg.): Lebensmitteltoxikologie.
Springer-Verlag, Berlin 1989
[13] W.-D. Rose: Krebsgifte erkennen und vermeiden. Mosaik Verlag,
München 1987
Letzte Aktualisierung: 12/1995