Das Pestalozzi-Gymnasium steht kopf: Pennäler erteilen Pädagogen Lektionen im Fach "Rollen-Spiele", l8jährige basteln stundenlang mit Fünftklässlern, und im Lehrerzimmer tanzen 30 Mädchen Macarena. Schuld an diesen "Zuständen" ist eine Projektwoche.
Seit Montag beschäftigen sich die 820 Schüler mal nicht mit Algebra; Goethes Faust oder der Photosynthese, sondern gehen in 52 Gruppen ihren Neigungen und Wünschen nach. "Die Initiative zu dieser er sten Projektwoche seit sieben Jahren ging von den Schülern aus", sagt Schulleiter Peter Rossa. Und die älterer Schüler seien es auch, die die Inhalte (mit-)bestimmen und, unterstützt von Lehrern, die einzelnen Gruppen leiteten. Wie Lukas Funk beispielsweise. Der Schüler der 9. Klasse führt jüngere Mitschüler (und einen Lehrer) in die geheimisvolle Welt der Rollenspiele ein. In Gestalt eines Zwerges, einer Fee oder einer Hexe werden die Teilnehmer ins Mittelalter zurückversetzt, wo spannende Abenteuer warten. Eher schweißtreibend sind die Aktivitäten von Ronja und Sabrina. Die l6jährigen bringen Mitschülerinnen im leergeräumten Lehrerzimmer zu fetziger Musik Party-Tänze bei. Weitere Angebote sind u.a. Schiedsrichtertraining; Erstellen eines Kulturführers oder Photographie. Peter Rossa ist schon jetzt vom Erfolg der Projektwoche überzeugt.
Das Verhältnis zwischen den Schülern bessert sich durch die gemeinsamen Aktivitäten. Und: "Schüler erhalten die Möglichkeit, eigene Ideen einzubringen".