FRIDTJOF-NANSEN-REALSCHULE CASTROP-RAUXEL

 

 

Letzte Aktualisierung: 11. Januar 2015
FNR Elternbrief vom 08.04.02
 
Liebe Eltern,

Sie können Ihr Kind an der FNR anmelden, es damit uns und sich selbst überlassen und einfach abwarten, bis Sie 6 bis 8 Jahre später eine Einladung zur Abschlussfeier erhalten. Dann holen Sie es, "fertig unterrichtet und erzogen", wieder ab.
Nein, natürlich wissen Sie: So kann es nicht funktionieren; selbst wenn Sie durch noch so viele andere Dinge in Anspruch genommen werden, sollte auch für Sie der Grundsatz gelten: Solange die Kinder zur Schule gehen, gehen auch die Eltern wieder zur Schule.
Wir sind davon überzeugt - und das zeigen alle Erfahrungen, dass Bildung und Erziehung nicht als Nebeneinander, sondern nur als Miteinander von Schule, Eltern und Kindern erfolgreich verlaufen können, nur wenn alle Seiten die nötige Zeit und Aufmerksamkeit dafür aufbringen.
Gesellschaftliche Veränderungen, ein verändertes Freizeitverhalten und eine für Kinder und Jugendliche oft sehr unvorteilhafte Verschiebung von Prioritäten haben in den letzten Jahren dazu geführt, dass vermeidbare schulische Probleme zunehmen. Manche Eltern scheinen sich zumindest teilweise aus der Erziehungsarbeit zurückzuziehen und ihre Kinder viel zu früh in eine "Selbstständigkeit" zu entlassen, von der diese völlig überfordert sind.
Was wir daher von Ihnen, liebe Eltern, erwarten, darüber wollen wir Sie nicht im Unklaren lassen, schließlich haben ja auch Sie uns gegenüber bestimmte Erwartungen und wir halten es für das Beste, wenn wir uns diese Erwartungen gegenseitig deutlich mitteilen.

Wir würden uns wünschen,

# dass Sie die Veranstaltungen der Klassenpflegschaft (Elternabende) besuchen und sich im Verhinderungsfall beim Klassenlehrer abmelden. Hier wird über unterrichtliche und außerunterrichtliche Vorhaben der Klasse informiert und diskutiert. Besonders die pädagogischen Schwerpunkte der einzelnen Jahrgangsstufen (siehe Schulprogramm der FNR), für die wir Ihre Mitarbeit unbedingt brauchen, werden besprochen.
# dass Sie sowohl die Elternsprechtage als auch persönlich vereinbarte Gesprächstermine nutzen, um sich über Entwicklung und Leistungsstand Ihres Kindes zu informieren.
# dass Sie auf Benachrichtigungen über Versäumnisse oder Fehlverhalten sofort in geeigneter Weise reagieren.
# dass Sie bei schlechten Leistungen Ihres Kindes (Klassenarbeiten, Tests) sofort darauf reagieren. Sie sollten nicht jede "5" gleich dramatisieren, aber doch ernst nehmen; bei gehäuften schlechten Ergebnissen sollten Sie unbedingt das Gespräch mit dem jeweiligen Lehrer suchen.
# dass Sie an schulischen Feiern teilnehmen und auch nach Möglichkeit zur Mitarbeit bereit sind.
# dass Sie zu Hause darauf achten, dass Ihr Kind ungestört seine Hausaufgaben machen kann. Vertrauen ist gut, viel besser ist es aber, wenn Sie kontrollieren, dass sie auch vollständig erledigt werden und Ihr Kind dies weiß.
# dass Sie morgens darauf achten, dass Ihr Kind nach einem guten Frühstück und mit allen notwendigen Materialien versehen rechtzeitig das Haus verlässt. Es hat einen Arbeitstag vor sich, den man nicht hektisch und hungrig beginnen sollte.
# dass Sie bereit sind, Ihrem Kind vernünftige Grenzen zu setzen, gerade auch in seiner Freizeitgestaltung. Achten Sie darauf, dass Ihr Kind in seiner Freizeit einen gesunden Ausgleich zu seiner schulischen Arbeit findet. Lassen Sie sich nicht von Ihrem Kind erklären, wie heutzutage Kinder erzogen werden. Wenn Sie es manchmal unglaublich finden, was andere Kinder angeblich alles dürfen, dann glauben Sie es doch einfach nicht; setzen Sie Ihre Prioritäten so, dass Ihr Kind weiß: Zuerst die Pflicht, dann die Kür.
# dass Sie uns die Dinge mitteilen, die wir wissen sollten, um uns auf Ihr Kind einstellen zu können.
# dass auch Sie Ihrem Kind klar machen, dass es als Schüler/in der FNR die Hausordnung beachten und einhalten muss. Verzichten Sie daher bitte auf z.B. die persönliche Erlaubnis, das Schulgelände zu verlassen oder dort zu rauchen. Erstens wäre dies rechtlich unwirksam und zweitens sollte Ihr Kind lernen, verbindliche Absprachen und Ordnungen zu respektieren, das gelingt aber nur, wenn wir auch in diesen Fragen an einem Strang ziehen.

Wenn Sie meinen, dies sei zu viel an Erwartungen oder wenn Sie mit einzelnen Erwartungen nicht einverstanden sind, sagen Sie es uns! Sprechen Sie mit anderen Eltern über diesen Katalog! In jedem Fall möchten wir gern mit Ihnen über diese Themen ins Gespräch kommen, vielleicht schon beim nächsten Elternabend in der Klassenpflegschaft.

Mit freundlichen Grüßen

G. Lindner                                                 J. D. Rowold
Schulleiter                                                 für das Kollegium

 
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