Liebe Eltern,
Sie können Ihr Kind an der FNR anmelden,
es damit uns und sich selbst überlassen und einfach abwarten, bis Sie 6 bis 8
Jahre später eine Einladung zur Abschlussfeier erhalten. Dann holen Sie es,
"fertig unterrichtet und erzogen", wieder ab.
Nein, natürlich wissen Sie: So kann es nicht
funktionieren; selbst wenn Sie durch noch so viele andere Dinge in Anspruch
genommen werden, sollte auch für Sie der Grundsatz gelten: Solange die Kinder
zur Schule gehen, gehen auch die Eltern wieder zur Schule.
Wir sind davon überzeugt - und das zeigen alle
Erfahrungen, dass Bildung und Erziehung nicht als Nebeneinander, sondern nur
als Miteinander von Schule, Eltern und Kindern erfolgreich verlaufen können,
nur wenn alle Seiten die nötige Zeit und Aufmerksamkeit dafür aufbringen.
Gesellschaftliche Veränderungen, ein verändertes
Freizeitverhalten und eine für Kinder und Jugendliche oft sehr unvorteilhafte
Verschiebung von Prioritäten haben in den letzten Jahren dazu geführt, dass
vermeidbare schulische Probleme zunehmen. Manche Eltern scheinen sich
zumindest teilweise aus der Erziehungsarbeit zurückzuziehen und ihre Kinder
viel zu früh in eine "Selbstständigkeit" zu entlassen, von der
diese völlig überfordert sind.
Was wir daher von Ihnen, liebe Eltern, erwarten, darüber
wollen wir Sie nicht im Unklaren lassen, schließlich haben ja auch Sie uns
gegenüber bestimmte Erwartungen und wir halten es für das Beste, wenn wir
uns diese Erwartungen gegenseitig deutlich mitteilen.
Wir würden uns wünschen,
# dass Sie die Veranstaltungen der
Klassenpflegschaft (Elternabende) besuchen und sich im Verhinderungsfall beim
Klassenlehrer abmelden. Hier wird über unterrichtliche und
außerunterrichtliche Vorhaben der Klasse informiert und diskutiert. Besonders
die pädagogischen Schwerpunkte der einzelnen Jahrgangsstufen (siehe
Schulprogramm der FNR), für die wir Ihre Mitarbeit unbedingt brauchen, werden
besprochen.
# dass Sie sowohl die Elternsprechtage als auch persönlich
vereinbarte Gesprächstermine nutzen, um sich über Entwicklung und
Leistungsstand Ihres Kindes zu informieren.
# dass Sie auf Benachrichtigungen über Versäumnisse oder
Fehlverhalten sofort in geeigneter Weise reagieren.
# dass Sie bei schlechten Leistungen Ihres Kindes
(Klassenarbeiten, Tests) sofort darauf reagieren. Sie sollten nicht jede
"5" gleich dramatisieren, aber doch ernst nehmen; bei gehäuften
schlechten Ergebnissen sollten Sie unbedingt das Gespräch mit dem jeweiligen
Lehrer suchen.
# dass Sie an schulischen Feiern teilnehmen und auch nach
Möglichkeit zur Mitarbeit bereit sind.
# dass Sie zu Hause darauf achten, dass Ihr Kind ungestört
seine Hausaufgaben machen kann. Vertrauen ist gut, viel besser ist es aber,
wenn Sie kontrollieren, dass sie auch vollständig erledigt werden und Ihr
Kind dies weiß.
# dass Sie morgens darauf achten, dass Ihr Kind nach einem
guten Frühstück und mit allen notwendigen Materialien versehen rechtzeitig
das Haus verlässt. Es hat einen Arbeitstag vor sich, den man nicht hektisch
und hungrig beginnen sollte.
# dass Sie bereit sind, Ihrem Kind vernünftige Grenzen zu
setzen, gerade auch in seiner Freizeitgestaltung. Achten Sie darauf, dass Ihr
Kind in seiner Freizeit einen gesunden Ausgleich zu seiner schulischen Arbeit
findet. Lassen Sie sich nicht von Ihrem Kind erklären, wie heutzutage Kinder
erzogen werden. Wenn Sie es manchmal unglaublich finden, was andere Kinder
angeblich alles dürfen, dann glauben Sie es doch einfach nicht; setzen Sie
Ihre Prioritäten so, dass Ihr Kind weiß: Zuerst die Pflicht, dann die Kür.
# dass Sie uns die Dinge mitteilen, die wir wissen sollten,
um uns auf Ihr Kind einstellen zu können.
# dass auch Sie Ihrem Kind klar machen, dass es als
Schüler/in der FNR die Hausordnung beachten und einhalten muss. Verzichten
Sie daher bitte auf z.B. die persönliche Erlaubnis, das Schulgelände zu
verlassen oder dort zu rauchen. Erstens wäre dies rechtlich unwirksam und
zweitens sollte Ihr Kind lernen, verbindliche Absprachen und Ordnungen zu
respektieren, das gelingt aber nur, wenn wir auch in diesen Fragen an einem
Strang ziehen.
Wenn Sie meinen, dies sei zu viel an
Erwartungen oder wenn Sie mit einzelnen Erwartungen nicht einverstanden sind,
sagen Sie es uns! Sprechen Sie mit anderen Eltern über diesen Katalog! In
jedem Fall möchten wir gern mit Ihnen über diese Themen ins Gespräch
kommen, vielleicht schon beim nächsten Elternabend in der Klassenpflegschaft.
Mit freundlichen Grüßen
G.
Lindner
J. D. Rowold
Schulleiter
für das Kollegium
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